Das Gebäudeenergiegesetz 2024:
neue Heizungen auf EE-Basis Im Neubau und Bestand
„Laut Gesetz für Erneuerbares Heizen wird ab 1. Januar 2024 der Umstieg auf Erneuerbare Energien beim Einbau neuer Heizungen verpflichtend. Schrittweise wird damit eine klimafreundliche Wärmeversorgung umgesetzt, die mittel- bis langfristig planbar, kostengünstig und stabil ist. Spätestens bis zum Jahr 2045 wird so die Nutzung von fossilen Energieträgern im Gebäudebereich beendet. Dann müssen alle Heizungen vollständig mit Erneuerbaren Energien betrieben werden.“
So schreibt es das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Januar 2024 auf seiner Informationsplattform energiewechsel.de. Der Fahrplan für die Energiewende zu Hause startet mit einer Mindestvorgabe beim Einbau neuer Heizungen: Die Heizenergie muss zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energien stammen. Es gibt Übergangsfristen im Gebäudebestand und diverse technologische Optionen.
Da die Richtlinien sehr umfangreich und individuell sind, sollten Sie die Informationsplattform des BMWK besuchen.
Natürlich steht auch wir für eine Beratung auch in Hinblick auf die Finanzierbarkeit und Nutzung von Zuschüssen bzw. geförderten Darlehen (Bafa / KfW) im Rahmen des Wachstumschancengesetzes vom 22.03.2024.
Ihr CaMa Living – Team
RUND um das Thema Balkonkraftwerke
Das Balkonkraftwerk ist eine kompakte PV-Anlage für die Steckdose, die dank der vereinfachten gesetzlichen Spielregeln den Einstieg ins Thema Solar schnell und unkompliziert macht. Es besteht aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und gegebenenfalls einem Speicher für den erzeugten Strom. Bevor Sie ein Balkonkraftwerk anschaffen, sollten Sie prüfen, ob Ihr Balkon oder Ihre Terrasse überhaupt für die Installation geeignet ist. Dazu gehört unter anderem die Ausrichtung zur Sonne und die Tragfähigkeit der Konstruktion.
Die Kosten für ein Balkonkraftwerk können je nach Größe und Leistung der Anlage variieren. Es ist ratsam, Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und sich beraten zu lassen, um das passende System für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Installation und Anmeldung eines Balkonkraftwerkes:
Wenn Sie planen, ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von bis zu 800 Watt (seit Mai 2024 erlaubt) zu installieren und anzuschließen, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass die Solarmodule ordnungsgemäß installiert werden und Ihre Mini-Photovoltaikanlage korrekt an das Hausnetz angeschlossen wird. Bevor Sie mit der Installation und dem Anschluss des Balkonkraftwerks beginnen, ist es wichtig, sich um die erforderlichen Formalitäten zu kümmern. Sie müssen Ihr Balkonkraftwerk zweimal anmelden: einmal bei Ihrem Netzbetreiber und einmal im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur. Diese Anmeldungen sind kostenlos. Um Ihr Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber anzumelden, reicht ein formloses Schreiben aus, in dem Sie ankündigen, dass Sie in Zukunft ein Balkonkraftwerk mit Netzanschluss betreiben werden. Es gibt Vorlagen für solche Schreiben von Institutionen wie dem VDE oder der DGS, oder Ihr Netzbetreiber stellt möglicherweise eigene Formulare zur Verfügung. Die Anmeldung sollte vor dem Anschluss des Balkonkraftwerks erfolgen. Der Netzbetreiber wird Ihre Anmeldung bestätigen und gegebenenfalls einen Stromzählerwechsel verlangen. Die Registrierung im Marktstammdatenregister erfolgt über ein Online-Formular der Bundesnetzagentur und sollte spätestens einen Monat nach dem Anschluss Ihrer Erzeugungsanlage erfolgen. Im Gegensatz zu größeren Photovoltaikanlagen dürfen Sie Ihr Balkonkraftwerk bis 800 Watt selbst zusammenbauen und anschließen, vorausgesetzt alle technischen Anforderungen für den Anschluss sind erfüllt. (Unbedenklichkeitsbescheinigung des Wechselrichters. Konformitätserklärung nach AR-N-4105. Also keine Billigware kaufen !!)
Besondere Aufmerksamkeit ist bei der Installation der Solarmodule auf Sicherheit und Ausrichtung zu legen.
Zum Anschließen Ihres Balkonkraftwerks müssen Sie die einzelnen Komponenten miteinander und schließlich das gesamte Balkonkraftwerk mit dem Hausnetz verbinden.
Zuerst sollten die Solarmodule mit dem Wechselrichter verbunden werden. Die Solarmodule erzeugen Gleichstrom und haben jeweils ein Kabel für den Plus- und Minuspol, die mit verpolungssicheren Steckern ausgestattet sind. Diese Kabel werden an den entsprechenden Eingängen des Wechselrichters angeschlossen. Der Zweck des Wechselrichters besteht darin, den Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der für das Hausnetz geeignet ist. Es ist wichtig, die Hinweise zur Installation und zum Anschluss in der Montageanleitung des Balkonkraftwerks genau zu beachten. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie sich von einem Elektrofachmann unterstützen lassen. Nachdem der Wechselrichter mit den Solarmodulen verbunden wurde, muss der Wechselrichter an eine Steckdose angeschlossen werden, um den erzeugten Strom ins Hausnetz einzuspeisen. Eine herkömmliche Haushaltssteckdose reicht dafür im Grunde aus.
Versicherungen:
Da Balkonkraftwerke als Teil des Hausrats gelten, sind die meisten Schäden bereits durch die Hausratversicherung abgedeckt, wenn die Anlage am Balkon installiert ist. Falls die Anlage an der Hausfassade, Hausdach oder auf dem Garagendach angebracht ist, werden potenzielle Schäden von der Gebäudeversicherung übernommen. Die Haftpflichtversicherung tritt nur im unwahrscheinlichen Fall ein, dass Dritte zu Schaden kommen. Es empfiehlt sich jedoch, beim eigenen Versicherungsanbieter (-berater) nachzufragen, wie Balkonkraftwerke im Vertrag behandelt werden, da einige Hausratversicherungen möglicherweise keinen Versicherungsschutz für Sie bieten.
In den meisten Fällen ist eine reine Photovoltaikversicherung für Balkonkraftwerke nicht lohnend.
Heizsysteme im Überblick
Fossile oder erneuerbare Energieträger
Wie heizt Deutschland? Dieser Frage wird regelmäßig statistisch nachgegangen.Demnach wird aktuell in fast 50 Prozent aller Wohngebäude der Brennstoff Gas verwendet. Auf Platz zwei rangiert Erdöl mit knapp 27 Prozent. Der Anteil an Systemen auf Basis erneuerbarer Energien liegt laut des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) bei rund 19 Prozent. Das bedeutet, dass in Deutschland immer noch eindeutig die fossilen Energieträger dominieren.
Einweiterer Fakt: Die Mehrzahl der Haushalte ist an veraltete, ineffiziente Kessel angeschlossen. Die neue Brennwerttechnik, mit der die Energie des eingesetzten Rohstoffes nahezu vollständig genutzt wird, ist gemäß BDH bei den circa 21 Millionen Wärmeerzeugern in deutschenHaushalten deutlich unterrepräsentiert. So wird bares Geld verschenkt. Wir geben einen Überblick über aktuelle, effiziente Heizsysteme.
Gas-Brennwerttechnik
Moderne Gas-Brennwertgeräte sind hocheffizient und können entscheidend dazu beitragen, den privaten Energieverbrauch zu senken. Außerdem lassen sie sich hervorragend mit erneuerbaren Energien kombinieren – insbesondere mit thermischen Solaranlagen. Moderne Brennwertkessel arbeiten leise und geruchlos. Man kann sie praktisch überall im Haus oder der Wohnung installieren. Außerdem sind sie platzsparend, weil man keine Lagerstätte vorhalten muss. Nutzer müssen im Vergleich zu anderen Systemen mit höheren Betriebskosten rechnen.
Öl-Brennwerttechnik
Moderne Öl-Brennwertheizungen machen das Heizen umweltschonender und effizienter. Die Geräte nutzen praktisch alle im Rohstoff enthaltene Energie und erzielenWirkungsgrade von bis zu 98 Prozent. Gleichzeitig kann eine Öl-Brennwertheizung zusammen mit erneuerbaren Energien eingesetzt werden: Viele Geräte lassen inzwischen eine Beimischung von bis zu 10 Prozent flüssiger Biomasse zu. Auch thermische Solaranlagen können eingebunden werden. In diesem Fall kann der Brennwertkessel im Sommer oftmals ganz abgeschaltet werden, da die Solaranlage dann das Warmwasser allein erwärmt. Nachteilig ist, dass der Preis des Brennstoffs schwankt und vorfinanziert werden muss. Zudem braucht man Platz für den Tank.
Wärmepumpen
Mit Wärmepumpen wird die Umweltwärme, die im Boden, im Grundwasser und in der Luft vorhanden ist, zum Heizen oder zum Kühlen genutzt. Sie sind hocheffizient, sehr wirtschaftlich undwartungsarm. Es
gibt drei Varianten: die Sole-Wasser-Wärmepumpe, die Wasser-Wasser-Wärmepumpe und die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Alle sind in Verbindung mit Flächenheizungen besonders effektiv, denn hier sind die Systemtemperaturen geringer. Wer sich für diese Technik interessiert, sollte hohe Investitionskosten einkalkulieren.
Hybride Wärmepumpen
Darunter versteht man Heizungsanlagen mit einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe in Kombination mit einem weiteren primären Wärmeerzeuger – zum Beispiel Öl oder Gas. Sie können gewährleisten, dass zu jedem Zeitpunkt das Gebäudemit demjeweils günstigsten Wärmepreis beheizt wird, da auf mögliche Schwankungen der Preise unkompliziert durch den zweiten Wärmeerzeuger reagiert wird.
Solarthermie
Mit einer Solarthermieanlage wird Sonnenlicht in Wärme umgewandelt. Damit können die Heizkosten deutlich sinken. Ein weiterer Vorteil: die solarthermische Anlage kann man mit jedem Wärmeerzeuger im Haus kombinieren – etwa mit einer Gas- oder Ölbrennwertheizung, der Pelletheizung oder mit einer Wärmepumpe. Auch hier sollten hohe Investitionskosten einkalkuliert werden. Eine Umrüstung ist ratsam, wenn das Dach neu gedeckt oder die Heizung modernisiert werden muss.
Wärme aus Holz
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der beim Aufwachsen etwa so viel CO2 aufnimmt, wie er beim Verbrennen freisetzt. Das macht ihn sehr umweltfreundlich. Als Brennstoffe bei Ein- und Zweifamilienhäusern kommen meist Holzpellets oder Scheitholz infrage. Eine gute Kombination ist die solarthermische Anlage zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung. Auch hier
gilt zu beachten: Der Brennstoff muss vorfinanziert werden, und er braucht Platz zur Lagerung.
Nicht auf Baukontrolle verzichten
Ingenieurtechnische Baubegleitung erspart Kosten und Zeit
Durch viele Einflussfaktoren sind in den letzten Jahren die Ansprüche auf Qualitäts- und Kostensicherheit von Auftraggebern und Bauherren gestiegen. Aus Kosten und wirtschaftlichen Erwägungen werden aber zumeist die Unternehmen gewählt, die das kostengünstigste Angebot abgegeben haben. Doch größtenteils leidet darunter die Qualität des herzustellenden Bauwerks. Besonders wenn der Neu- oder Umbau energetisch anspruchsvolle Ziele verfolgt, wie z.B. eine Förderung durch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und die KfW- Bank. Doch noch immer sparen ca. 90 % der privaten Bauherren am wichtigsten Teil des Bauprozesses. Der Baubegleitung.
Eine Lebensinvestition
Für die meisten privaten Bauherren stellt der Bau eines Hauses in der Regel die mit Abstand größte Investition des Lebens und die Immobilie selbst einen generationenübergreifenden Wert dar. Es ist wichtig hierbei nicht blind auf die Informationen zu vertrauen, die vom Hersteller der Immobilie bereitgestellt werden. Den wenigsten Bauherren ist klar, dass eine effektive Baukontrolle schon weit vor dem ersten Spatenstich und nicht mit dem Einzug endet. Bereits die Bauunterlagen erhalten die ersten Stolpersteine bereit. Vor allem knapp gehaltene Baubeschreibungen lassen den Bauträger sehr viel Spielraum, die dieser oft aus wirtschaftlichen Gründen zuungunsten des Bauherren auslegt.
Kontrolle ist besser
Um Abhilfe zu schaffen und Streitigkeiten während und nach der Bauausführung zu vermeiden, sollte der Bauherr selbst aktiv werden und sich einen ausgewiesenen Fachmann suchen. Er richtet sein Auge nicht nur auf Planungsfehler und Schlüssigkeit, sondern auch auf eine qualitativ hochwertige Ausführung der Leistungen vor Ort. Im Idealfall begleitet der Bausachverständige das Bauvorhaben von der Planungsphase bis zur Fertigstellung. Eine fachkundige Überprüfung im Vorfeld ist die beste Voraussetzung für einen unkomplizierten und reibungslosen Bauablauf.
Baustellenbegehungen und Abnahmen
Weiterhin sind Baustellenbegehungen von essenziell sehr hoher Bedeutung, vor allem bevor die erstellten Leistungen von Nachfolgegewerken verdeckt werden und schließlich nicht mehr auffindbar sind. Nur so kann überprüft werden, ob das angegebene Material verwendet wurde oder mithilfe minderer Qualität gespart wurde, nur so kann gewährleistet werden, dass Anschlüsse, Übergänge und Installationen fachgerecht ausgeführt wurden und Dinge wie Wärme- und Schalldämmung den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Wichtig sind Teilabnahmen der einzelnen Gewerke und sollten unbedingt nach folgenden Bauabschnitten erfolgen:
• Fertigstellung Bodenplatte bzw. Keller
• Fertigstellung Rohbau
• Nach Rohinstallation der TGA Gewerke, d.h. Elektro-,Heizung-, und Sanitärinstallationen
• Fertigstellung Innenputz
• weitere Fertigstellungen nach Gewerk
• Vorbereitung und Durchführung der Schlussabnahme
Der Bauherr erhält nach jeder Abnahme bzw. Begehung eine Dokumentation mit Fotos und Text, die er gegebenenfalls auch in einem Zivilprozessverfahren vor Gericht als Beweis vorlegen kann. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Hausbau zu einer glücklichen und erfolgreichen Lebensinvestition wird.
Sparen Sie nicht am falschen Ende
Mit dem Experten an der Seite hat der Bauherr gute Karten, dass Fehler gefunden werden, bevor sie unauffindbar unter dem Putz verschwinden. Baufehler sind teuer. Mit einer qualitäts- und kostenorientierten Baubegleitung sind Sie auf der sicheren Seite.
AUTOR DES BEITRAGS
Ole Hurling Master of Engineering (FH)Geschäftsführer der igo-Ingenieurgesellschaft Oldenburg
Links und Downloads
Quelle: NWZ-Online
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